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Nerv getroffen: Ausgebuchte Auftaktveranstaltung zur Evidenz in der Physiotherapie
„Das sind Fragen, die wir uns alle stellen müssen“, so Dr. Claus Beyerlein, Vorstand PHYSIO-DEUTSCHLAND Baden-Württemberg, über die evidenzbasierte Physiotherapie in der manuellen/muskuloskelettalen Therapie. Zu diesem Auftaktthema der After Work Lecture-Reihe lud er Physiotherapeut*innen am 09.03.2021 von 19:00 bis 20:00 Uhr über Zoom ein. Die ersten 100 Plätze waren schnell vergeben, jedoch wird das Format nun monatlich zu wechselnden Evidenz-Themen angeboten.
Was ist evidenzbasierte Physiotherapie?
Der Vortrag begann mit einer Einführung zu evidenzbasierter Physiotherapie (EBP). Denn was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff? Dazu gehören drei gleichberechtigte Bereiche: Erstens die externe Evidenz, in Form von wissenschaftlichen Studien. Zweitens die interne Evidenz, also die Expertise und Erfahrung jedes Einzelnen. Und drittens die Erwartungen und Bedürfnisse der Patient*innen. Welche Herausforderungen dies mit sich bringen kann, hat jede Physiotherapeutin/jeder Physiotherapeut so oder so ähnlich bereits erlebt: ein Patient mit unspezifischen Rückenschmerzen hat ein Rezept für 6x Massage und erwartet, dass diese ihm hilft. Anhand der Studienlage weiß der Therapeut, 6x KG wäre hilfreicher. Was würden Sie tun? Den Patient bitten, das Rezept vom Arzt ändern zu lassen, entgegen seiner eigenen Erwartungen und versuchen Sie den Patienten aufzuklären? Oder leisten Sie Dienst nach Vorschrift, schließlich hat der Arzt es ja verordnet. Ein möglicher Gewissenskonflikt. Es gilt also die verschiedenen Evidenz-Bereiche abzuwägen, z.B. mit einer wertschätzenden Kommunikation als Lösungsansatz.
Von Manueller Therapie zu Muskuloskeletaler Physiotherapie (MSK Physiotherapie)
Anschließend ging Dr. Claus Beyerlein auf die Weiterentwicklung des Konzepts Manuelle Therapie hin zu MSK Physiotherapie ein. Dies lehnt sich nicht nur an die Begriffsverwendung im Ausland an, sondern greift auf, dass Manuelle Therapie/MSK Physiotherapie mehr als passive Gelenkmobilisation beinhaltet, denn z.B. auch ein Befund- und Behandlungskonzept (physiotherapeutische Diagnostik, Screeningfähigkeiten, etc.), Edukation, Heimübungen und Selbstmanagement gehören dazu. Nach einem kleinen Einblick in verschiedene manualtherapeutische Studien, gab er den Teilnehmenden Fragen zum Nachdenken mit auf den Weg: Müssen wir den Wert der Manuellen Therapie neu diskutieren? Ist der Erfolg einer Behandlung tatsächlich der Manuellen Therapie zuzuschreiben? Verstehen wir die Wirkmechanismen?
Monatliches Format: After Work Lecture
Nach der After Work Lecture ist vor der After Work Lecture. Denn das ca. 60-minütiges Update zu verschiedenen fachlichen Themen (z.B. Orthopädie, Neurologie und Schmerz) wird ab sofort einmal monatlich stattfinden. Die Themen werden mit Evidenz untermauert, um Praktiker*innen den Transfer von der Theorie in die Praxis zu erleichtern. Für Mitglieder sind die Veranstaltungen kostenlos, Nichtmitglieder zahlen 19 Euro.
Mit dem Start der After Work Lecture-Reihe knüpft Vorstand Dr. Claus Beyerlein an eines der Themen an, das ihm seit seiner Wahl in den Vorstand des Landesverbands im Oktober 2020 besonders wichtig ist: Die Professionalisierung des Berufs.
Ausblick: Welche Themen und Termine stehen an?
Im April erwartet Sie folgende Veranstaltung, Sie können sich bei Interesse direkt anmelden:
06.04.2021 Leitlinien in der Therapie von Neurologischen Patienten – wie kann evidenzbasierte Therapie in die Praxis umgesetzt werden (Referentin: Sabine Lamprecht, Physiotherapeutin, M.Sc. Neurorehabilitation)
Die weiteren Termine werden nach und nach in unserem Veranstaltungs- und Fortbildungskalender veröffentlicht. Sie haben Vorschläge für weitere Themen? Dann wenden Sie sich direkt an Dr. Claus Beyerlein (E-Mail: beyerlein(at)bw.physio-deutschland.de).