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13.10.2020

Mitgliederversammlung mit Abstand: Vorstandswahl und Infos zur neuen Heilmittel-Richtlinie

Trotz Coronazeiten und der Einhaltung strenger Hygieneauflagen beteiligten sich rund 35 Mitglieder an der Mitgliederversammlung des Landesverbands am Samstag, 10. Oktober 2020 in Stuttgart. Dort erwarteten sie mit der neuen Heilmittel-Richtlinie (HMR), der möglichen Fusion mit dem VPT sowie den Wahlen eines Vorstands und des Beirats wichtige, zukunftsweisende Themen. Die ursprünglich für April geplante Veranstaltung wurde wegen des Coronavirus auf den Herbst verschoben.

 

Rückblick auf ein herausforderndes Jahr

„Es ist an der Zeit Ihnen zu danken, denn Sie haben in den Praxen und Kliniken die Stellung gehalten und gleichzeitig mit uns als Verband an einem Strang gezogen“, bedankte sich Vorständin Hannah Krappmann zu Beginn der Veranstaltung bei den Mitgliedern für ihre Leistung in der Coronakrise. Auch der Verband hat sich in den letzten Monaten ohne Unterlass für die Themen der Physiotherapeut*innen in dieser Krise eingesetzt, was bei vielen Verbandsmitgliedern auf positive Resonanz stieß. „In diesem Stil haben uns noch nie so viele positive Rückmeldungen zur Verbandsarbeit erreicht“, berichtete der Vorsitzende Michael Austrup.  

Die gescheiterten Bundesrahmenvertragsverhandlungen, insb. der Preisverhandlungen, über die nun eine Schiedsstelle entscheiden wird, sowie der Erfolg der TheraPro Anfang Februar 2020 als besucherstärkste Messe waren weitere Themen, über die die Vorstände informierten. Im Anschluss präsentierte Monja Austrup, Sprecherin des Landesschüler- und -studierendenrats (LSSR), die Aktivitäten des LSSR, unter anderem bei der TheaPro und auf Instagram.

 

Die Fusion wird konkreter

Gemeinsame Veranstaltungen, Jour fixe-Termine und 2021 auch eine zusammen geplante Mitgliederversammlung – PHYSIO-DEUTSCHLAND Baden-Württemberg und die Landesgruppe Baden-Württemberg des VPT rücken näher zusammen. „Wir arbeiten intensiv an der Vorbereitung der Fusion, denn die Mitglieder beider Verbände werden davon profitieren, wenn wir mit einer gemeinsamen, starken Stimme für die Physiotherapie sprechen“, erläuterte der Vorsitzende Michael Austrup.

 

Vorstands- und Beiratswahl

Nachdem die Vorstände auf alle Fragen der Mitglieder zum Rück- und Ausblick der Verbandsaktivitäten eingegangen waren, wurden sie einstimmig entlastet (drei Enthaltungen). Der nächste Tagesordnungspunkt war die Wahl für den dritten, vakanten Vorstandsposten. Zur Wahl stellte sich Dr. Claus Beyerlein, Physiotherapeut und Diplom-Sportwissenschaftler aus Ulm. Nachdem er den Mitgliedern seine drei Schwerpunktthemen Direktzugang, Akademisierung und evidenzbasierte Physiotherapie vorgestellt hatte, wählte die Mitgliederversammlung ihn ohne Gegenstimmen, wobei sich zwei Mitglieder enthielten. Weiterhin stellten sich die drei amtierenden Beirätinnen Anita Knauss, Sandra Becker und Edith Zeisig zur Wiederwahl auf und wurden einstimmig gewählt (vier Enthaltungen).

 

Rege Diskussionskultur

Zwar war die Teilnehmerrunde in diesem Jahr kleiner, jedoch brachten sich die anwesenden Physiotherapeut*innen umso engagierter ein. So wurden auf den Antrag eines Mitglieds hin die Fälle von Physiotherapiepraxen diskutiert, die aufgrund unterschiedlicher Umstände vom Rettungsschirm nicht oder nur teilweise erfasst wurden, sowie mögliche Handlungsoptionen für die Betroffenen. Außerdem wurden Fragen zu den Bundesrahmenvertragsverhandlungen und insbesondere der Schiedsstelle gestellt, die neben dem Verbandsvorstand auch der anwesende stellvertretende Bundesvorsitzende Uwe Eisner beantwortete. Auch der aktuelle Stand zur Verkammerung und die Vorbereitung auf eine zweite Corona-Welle wurden diskutiert.  

 

Vortrag: zentrale Änderungen durch die neue HMR

Da die Teilnehmenden großes Interesse äußerten, hielten Vorständin Hannah Krappmann und Verbandsjustiziar Roland Hein ihren Vortrag zu den Neuerungen durch die neue HMR, mit dem sie in den letzten Wochen bereits jeweils bis zu 500 Teilnehmende in Online-Seminaren informiert hatten. So wird ab dem 01. Januar 2021 zum Beispiel die Regelfallsystematik wegfallen, der Ordnungsfall wird sich nicht mehr nach der Diagnose, sondern nach dem Arzt entscheiden und der späteste Behandlungsbeginn wird bei 28 Tagen liegen.

Die Anwesenden schätzten es, nach langer Zeit wieder einen Präsenzvortrag und persönlichen Austausch zu erleben, wenn auch auf Abstand. Doch Online-Veranstaltungen haben sich in den vergangenen Monaten ebenso als Veranstaltungsformat bewährt, mit dem viele Mitglieder erreicht werden können. Je nach dem, wie sich die aktuelle Corona-Situation entwickelt, möchte der Landesverband seinen Mitgliedern zukünftig beides bieten.