Passwort vergessen?
Bitte Deine Mitgliedsnummer sowie die Postleitzahl eingeben. Du erhälst umgehend Anweisungen zum Zurücksetzen des Passworts zugesandt.
BEF in Heilbronn: Viele Infos für junge Physios
Am 02. Dezember 2016 fand das achte Berufseinsteigerforum (BEF) des Landesverbands Baden-Württemberg statt. In Kooperation mit der Bernd-Blindow-Physiotherapieschule in Heilbronn bot das BEF auch in diesem Jahr wieder einen Service-Tag rund um unseren Berufsstand speziell für angehende Physiotherapeuten. Das Interesse war groß: Insgesamt nahmen rund 250 Physio-Schüler teil.
Die Stimmung in Heilbronn war von Anfang geprägt durch Interesse, Engagement und gute Laune. Nicht nur die Heilbronner Schüler/innen waren vor Ort, sondern auch angehende Physiotherapeuten aus Baden- Baden, Tübingen, Heidelberg, Stuttgart, Mannheim und anderswo. Das Programm war in bewährter Weise wieder ganz auf die Bedürfnisse der Teilnehmer zugeschnitten. So fanden Seminare beispielsweise zu den Themen Arbeiten im Ausland, Existenzgründung, Studium und Bewerbungstraining, aber auch zum Thema Physiotherapeut im Spitzensport oder Tierphysio statt. Ebenfalls wurde ein Seminar zum Thema der verschiedenen Abschlüsse wie Bachelor, Master, Promotion angeboten und eines zum Wirken der Physiotherapeuten im zweiten Gesundheitsmarkt. Neu waren Informationen zu den Heilmittelrichtlinien und dem richtigen Verordnen.
Eröffnung
Begrüßt wurden die Anwesenden von Silke Groß, Vorstand im Landesverband Baden-Württemberg und zuständig für die Juniorenarbeit im Verband. Sie dankte allen Organisatoren, Helfern und Sponsoren, die das BEF überhaupt erst ermöglicht hatten. Professor Andreas Blindow, Geschäftsführer und Träger der Schule, sprach anschließend davon, dass die Physiotherapie einerseits zwar ein sehr zukunftssicherer Beruf sei, andererseits aber längst noch nicht die Anerkennung bekomme, die sie verdiene. Die jungen Physiotherapeuten müssten noch mehr als früher für ihren Beruf einstehen. Im Anschluss stellte der stellvertretende LandesJuniorensprecher Julian Schnaufer aus dem Berufsverband die Arbeit der Junioren vor und rief die jungen Kollegen dazu auf, sich einzumischen: „Ihr seid die Zukunft des Berufes! Verändert, was euch stört!“ Bei PHYSIO-DEUTSCHLAND, so Schnaufer, hätten junge Physiotherapeuten nicht nur die Möglichkeit, sich speziell für ihre Belange berufspolitisch zu engagieren, sie seien auch im Bundesgremium stimmberechtigt und können so die berufspolitische Ausrichtung direkt mitbestimmen.
Physiotherapie: ein Beruf mit Vergangenheit und mit Zukunft
In seinem Festvortrag stellte Michael N. Preibsch, Vorstandsvorsitzender im PHYSIO-DEUTSCHLAND-Landesverband Baden-Württemberg und ebenfalls im Vorstand des Bundesverbands, zunächst die Physiotherapie von heute der Physiotherapie von vor hundert Jahren gegenüber. Es wurde deutlich: einiges ist gleich oder zumindest ähnlich geblieben, anderes hat sich jedoch komplett geändert – so zum Beispiel die Einstellung der Menschen gegenüber Fitness und Älterwerden. „Das Berufsbild Physiotherapeut hat sich im Laufe der Jahre gewandelt und gerade durch diesen Wandel Möglichkeiten und Chancen erhalten“, so Preibsch. „Wir sind nicht mehr die Heilgymnasten von einst, sondern Spezialisten für Therapie und Bewegung. Und als Spezialisten für Bewegung braucht man uns in der Physiotherapie, in der Wissenschaft und Forschung, in der Prävention und in der betrieblichen Gesundheitsförderung gleichermaßen.“ Größtes berufspolitisches Tätigkeitfeld des Berufsverbands sei derzeit die Bekämpfung des Fachkräftemangels, und in diesem Zuge eine bessere Vergütung und eine Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Therapeuten und den anderen Akteuren im Gesundheitssystem.
Für jeden etwas: Themen rund um den Berufseinstieg
Im anschließenden Seminarblock wurden dann Fragestellungen vertieft. Um das Erkennen und Ergreifen von Chancen ging es beispielsweise in dem Seminar „Existenzgründung/Die eigene Praxis“. Dort wurde darauf verwiesen, wie wichtig es für die eigene Praxis sei, ein Alleinstellungsmerkmal zu haben. Dafür müsse man auf das eigene Können vertrauen. Referent Professor Jürgen Siegele wollte vor allem in seinem Seminar bei den Anwesenden das Fieber entfachen, etwas zu tun, was über das „Normale“ hinausgehe. Er berichtete von seiner Arbeit als Physiotherapeut im Leistungssport. Dass man auch das Wirtschaftliche nicht aus dem Auge lassen darf, vermittelte Heiko Dahl in seinem Seminar zur Ausbildung als Tierphysio. „Wer Hobby und Beruf verbinden möchte, für den ist das sicherlich eine tolle Sache – und wenn man es schafft, sich vom Markt abzusetzen, ist der Tierphysio auch finanziell attraktiv“, so Dahl. Grundsätzlich empfiehlt der Geschäftsführer von der Physio-Akademie gGmbH jedoch allen Berufsanfängern: „Lernt erst einmal in Eurem Beruf zu arbeiten, bevor ihr beginnt euch zu spezialisieren. Und überlegt Euch vor der Wahl Eurer Fortbildungen in erster Linie: Was macht Euch Spaß? Wo wollt ihr hin?“ Dass, was der Markt fordert, sollte erst in zweiter Linie den Ausschlag geben, auch wenn perspektivisches Denken natürlich unerlässlich ist.
Tätigkeit im Ausland
Den größten Zuspruch fand wohl das Seminar „Arbeiten im Ausland“. Andrea Heinks informierte welche Grundlagen und Voraussetzungen man brauche, um im Ausland tätig zu werden und wie die Planung eines Auslandsaufenthalts erfolgen sollte. Michael Meyer berichtete von seinem Jahr in Peru, den Möglichkeiten und Grenzen sowie der unglaublichen persönlichen Erfahrung. Die beiden Referenten wurden auch auf dem Marktplatz an ihrem Stand umlagert – viele der Anwesenden ließen sich noch einmal persönlich dazu beraten, wie sie ihren Auslandsaufenthalt vorbereiten sollten. Auch die Frage danach, ob ein Studium sinnvoll sei, tauchte immer wieder auf.
Gespräche auf dem Marktplatz
Organisatorin Sylvie Eloi-Hilaire: „Unser Marktplatz ist ein tolles Angebot an alle, denn nicht jeder Teilnehmer kann alle Seminare besuchen. Jeder hat aber die Möglichkeit, gezielte Informationen an den verschiedenen Ständen auf dem Marktplatz zu bekommen“ Auch am Stand von PHYSIO-DEUTSCHLAND war viel los, Silke Groß und die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle informierten rund um die Verbandsmitgliedschaft und das Wirken der Verbands. Neumitglieder konnten gewonnen werden. „Das ist mein zweites BEF“, so Silke Groß. „Und ich finde, es ist eine ganz besondere Veranstaltung – allein die ganzen Gespräche, die ich heute mit jungen Physios geführt habe, sind eine Bereicherung!“
Wie in den vergangenen Jahren stellte die Verlosung das abschließende Highlight des BEFs dar. Die glücklichen Gewinner bekamen Sportgeräte und Fachbücher. Hauptgewinn war ein Fortbildungsgutschein über 200 Euro der Physio-Akademie gGmbH, der zweite Preis ein iPad Air der azh Abrechnungs- und IT-Dienstleistungszentrum für Heilberufe, der dritte Preis Amazon „Fire-Tablets“ der Confina Finanzplanung/Confina Betriebliche Altersvorsorge. Als weitere Sponsoren konnten der Elsevier Verlag, die Fachwelt-Verlags und Handelsgesellschaft, der Georg Thieme Verlag, der Richard Pflaum Verlag, TOGU sowie Ludwig Artzt, und AOK PLUS - Die Gesundheitskasse gewonnen werden.
Ihren Dank möchten die Veranstalter neben den Sponsoren, dem Schulträger, aber auch der Gesamtschulleitung, Herrn Frank Malisius und Alexandra Grund (Fachbereichsleitung Physiotherapie in Heilbronn) sowie ihren Kollegen. und ihren Schülern aussprechen, die mit enormem Engagement bei der Organisation vor Ort mitgeholfen haben. Auch den Ausstellern und Sponsoren soll gedankt werden ebenso wie den Referenten, denn ohne deren Unterstützung und Einsatz hätte das BEF nicht durchgeführt werden können.