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Heilmittelregress in Baden-Württemberg? Angst der Ärzteschaft lebt neu auf!
Einige Jahre war es zum Thema Heilmittelregress in Baden-Württemberg sehr ruhig. Die Ärzteschaft hatte sich offenkundig an die Verordnungsrestriktionen angepasst und die gesetzgeberische Maßnahmen - Beratung vor Regress, LangfristVO und Praxisbesonderheiten - haben sicherlich zu einer gewissen Verordnungssicherheit für die Vertragsärzteschaft geführt. Nun melden Mitgliedspraxen wieder eine deutliche Verordnungszurückhaltung.
Überraschend war es zunächst für PHYSIO-DEUTSCHLAND Baden-Württemberg, dass von immer mehr Mitgliedspraxen in der jüngsten Vergangenheit von Verordnungsverweigerungen und Verordnungszurückhaltungen berichtet wurde – stets mit dem Hinweis, dass die betreffenden Ärzte von einem „drohenden Regress“ sprachen. Die Verbandsgeschäftsstelle konnte mit diesen besorgten Rückmeldungen anfänglich nichts anfangen, versprach aber, sich darum zu kümmern und einmal nachzufassen.
Ärzte haben Post bekommen
Wie PHYSIO-DEUTSCHLAND gestern erfahren hat, waren ganz offenkundig mögliche Heilmittelregresse bei der Vertreterversammlung der KV BW letzte Woche ein wichtiges Thema.
Insbesondere viele Kinder-und Hausärzte haben danach ein Anschreiben der Gemeinsamen Prüfeinrichtungen bekommen, weil sie 2013 offenbar das Heilmittelbudget um mehr als 25 Prozent überschritten haben. Zwar kann den betreffenden Ärzten nichts passieren, weil die im Gesetz definierte zwei Jahresfrist für Beratung und Regress längst abgelaufen ist. Es scheint aber Vermutungen dafür zu geben, dass es auch im Jahr 2014 zu vergleichbaren Richtgrößenüberschreitungen gekommen ist.
Auch wenn das wohl vorerst nur Vermutungen sein können und wenn die betroffenen Ärzte nach der Gesetzeslage im Falle einer Richtgrößenüberschreitung in 2014 keinen Regress erhalten können, sondern zuerst hinsichtlich eines wirtschaftlichen Verordnungsverhaltens beraten werden müssen – die Reaktion der Ärzteschaft ist aus der Vergangenheit bekannt und leider wohl unvermeidlich:
Sie geht wieder um – die Angst der Ärzte vor einem Heilmittelregress. Und diese Angst führt zu Verordnungseinschränkungen und Verordnungsverweigerungen.
PHYSIO-DEUTSCHLAND hofft, dass die Initiative der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, den Ärzten Schulungen zum Thema anzubieten, fruchtet – und nicht zu spät kommt.