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11.10.2019

PHYSIO-DEUTSCHLAND: Studienpreis 2019 geht an Stephanie Moers

Im Rahmen des PhysioSchüler- und StudierendenTag (PSST) von PHYSIO-DEUTSCHLAND erhielt Stephanie Moers am 11. Oktober 2019 den Studienpreis 2019 für ihre Masterthesis. Ihr Thema: "Aber es ist halt ein Mensch" ─ Sichtweisen, Wertungen, Einstellungen in der Physiotherapie – eine qualitative Studie.

Erscheinungsbild des Patienten hat Einfluss

Die Physiotherapeutin untersuchte in ihrer Masterarbeit, in wie fern Physiotherapeuten in Deutschland das äußere Erscheinungsbild und Verhalten der Patient*innen bewerten und wie Wertungen therapeutische Entscheidungen beeinflussen. Außerdem sollte erforscht werden, welche Unterstützung es gibt, eigene Sichtweisen, Wertungen und Einstellungen beim physiotherapeutischen Handeln zu reflektieren und Bedürfnisse zu benennen.

Stephanie Moers interviewte für ihr Forschungsprojekt fünf weibliche und fünf männliche Physiotherapeuten im Alter zwischen 23 und 60 Jahren. Ihr Vorgehen beruft sich dabei auf die Forschungsmethode nach Kuckartz – eine inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse.

In ihrer Laudatio wies Cornelia Schneider vom Wissenschaftsrat von PHYSIO-DEUTSCHLAND auf die sehr gelungene Brücke zwischen Natur- und Geisteswissenschaften hin. In einem sehr praxisnahen und interessantem Vortrag präsentierte die Preisträgerin die Fragestellung und die Erkenntnisse ihrer Masterarbeit den PSST-Teilnehmern.

Ergebnis überrascht wenig  

Die wissenschaftliche Analyse der Interviews ergab, dass die Interviewten Körper und Verhalten der Patient*innen bewerten. Sie sind sich dieser Wertungen aber bewusst und bereit, diese zu reflektieren. Bei der Reflektion sind sie allerdings meist auf sich selbst gestellt, da es kaum Austausch darüber gibt und Defizite in der Ausbildung vorhanden sind. Stephanie Moers kommt zu der Schlussfolgerung, dass Veränderungen auf Praxis-, Ausbildungs- und Professionsebene nötig sind, um eine adäquate Reflexion zu implementieren.

Über die Preisträgerin Stephanie Moers

Stephanie Moers absolvierte zunächst eine Ausbildung als Gymnastiklehrerin, danach die Ausbildung zur Physiotherapeutin. Im Anschluss studierte sie Tanz und Performance in Freiburg bei bewegungs-art & in Arnheim (NL) an der Hochschule der Künste. Sie ist Mitbegründerin des koreografenkollektivs k² Freiburg und war eine Zeit lang neben ihrer physiotherapeutischen Tätigkeit auch als Choreografin und Performerin aktiv. 2010 absolvierte sie den Bachelorstudiengang Physiotherapie in Nieuwegein (NL/Thim van der Laan). 2018 schloss sie den M.A. „Angewandte Ethik im Gesundheits- und Sozialwesen“ an der KH Freiburg ab. Momentan arbeitet sie als Physiotherapeutin in einer Praxis, ist externe Redakteurin beim Thieme Verlag und unterrichtet. Sie interessiert sich dafür, wie gesellschaftliche und persönliche Wertvorstellungen das physiotherapeutische Handeln prägen.

Haben Sie Fragen an Stephanie Moers? Dann schreiben Sie ihr eine E-Mail an stephaniemoers@googlemail.com.

Der Studienpreis von PHYSIO-DEUTSCHLAND ist mit 2.500 Euro dotiert. Die Ausschreibung für den Studienpreis 2020 beginnt in Kürze. 2020 wird wieder eine Bachelorarbeit ausgezeichnet.