Maßnahmen der Gesundheitsförderung – für Steuerfreiheit nun Zertifizierung nötig

500 Euro kann ein Arbeitgeber steuerfrei in die Gesundheit seiner Mitarbeiter jährlich investieren – auch Physiotherapeuten bieten solche steuerlich geförderten Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung an. Zum 01.01.2019 fordert der Gesetzgeber nun, dass diese Steuerfreiheit von einer Zertifizierung der Maßnahme abhängig ist. Zuständig dafür ist die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP).

Grund für diese gesetzliche Anpassung ist, dass vor einigen Jahren die von den Krankenkassen geförderten Präventionsmaßnahmen einem Zertifizierungsverfahren unterworfen worden sind – in der amtlichen Begründung der neuen gesetzlichen Lage heißt es deshalb auch kurz und trocken:

"Leistungen zur verhaltensbezogenen Prävention, die nicht zertifiziert sind, dürfen die Krankenkassen nicht erbringen. Damit können insbesondere die Qualität und die Förderung der Wirksamkeit von Gesundheitsleistungen sichergestellt werden. Die Zertifizierung von Maßnahmen zur verhaltensbezogenen Prävention ist künftig zwingend für die Anerkennung der Steuerbefreiung."

Bestandsschutz bis Ende 2019 für bereits begonnene Maßnahmen

Ab dem 01.01.2019 begonnene Maßnahmen der individuellen, verhaltensbezogenen Prävention müssen – um steuerfrei zu sein – von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert sein. Für bereits vor dem 1. Januar 2019 begonnene nicht zertifizierte Gesundheitsmaßnahmen gilt bis 31.12.2019 Bestandsschutz.

PHYSIO-DEUTSCHLAND fordert vereinfachtes Zertifizierungsverfahren

Der mit dieser (weiteren) Zertifizierung einhergehende zusätzliche bürokratische Aufwand ist für unsere Praxen ohne Zweifel höchst ärgerlich.

Wie die ZPP den weiteren Prüfaufwand stemmen will, erscheint zumindest problematisch – PHYSIO-DEUTSCHLAND steht im ständigen Kontakt zur ZPP und fordert dort weiterhin regelmäßig, das Zertifizierungsverfahren deutlich zu vereinfachen und zu verschlanken.

Fragen zum Zertifizierungsverfahren beantwortet Mitgliedern von PHYSIO-DEUTSCHLAND die AG Prävention.