Immer mehr Ausbildungsabbrecher in der Physiotherapie

Bundesweit konnte der Rückgang der Ausbildungszahlen in der Physiotherapie leicht gestoppt werden. Beunruhigend ist jedoch, dass die Zahl derjenigen, die ihre Ausbildung frühzeitig abbrechen dramatisch wächst.

Das statistische Bundesamt hat die Statistik für Berufliche Schulen veröffentlicht, aus der auch die Schüler- und die Absolventenzahlen der Physiotherapie hervorgehen. Bundesweit ist der Abwärtstrend bei den Ausbildungszahlen leicht zurückgegangen. Im Ausbildungsjahr 2015/2016  befanden sich so 21.516 junge Menschen ihre Ausbildung zum Physiotherapeut, im Ausbildungsjahr 2017/2017 waren es 21.812.

Beunruhigend ist jedoch, dass die Anzahl an Absolventen in der Physiotherapie drastisch zurückgegangen ist. Haben 2015/2016 noch 5.631 Schüler ihre Ausbildung abgeschlossen, waren es 2016 nur noch 5.305. Das bedeutet, dass von allen Schülern die ihre Ausbildung 2013 begonnen haben, nur 66,9 Prozent ihre Prüfung erfolgreich ablegten. Rund ein Drittel des Ausbildungsjahrgangs 2013 hat somit die Ausbildung vorzeitig abgebrochen oder die Prüfung nicht geschafft.

„Diese Zahl ist in meinen Augen sehr beunruhigend“, so Michael N. Preibsch, Vorstandsvorsitzender von PHYSIO-DEUTSCHLAND im Landesverband Baden-Württemberg. „Sie zeigt sehr eindrücklich, dass viele junge Menschen zwar Interesse daran haben, den Beruf des Physiotherapeuten zu ergreifen, jedoch relativ schnell nach Ausbildungsbeginn, ernüchtert werden. Die schlechten Zukunftsperspektiven die ein Physiotherapeut nach wie vor hat, lassen viele von ihrem Traumberuf Abstand nehmen. Es ist dringend geboten, die Attraktivität des Berufs über mehr Kompetenzen und bessere Vergütung zu erhöhen! Nur so können wir den weiteren Anstieg des Fachkräftemangels in unserer Branche verhindern.“

Die Publikation des Statistischen Bundesamts finden Sie hier: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/BildungForschungKultur/Schulen/BeruflicheSchulen.html