Einblicke in den Alltag der Physiotherapie: Videos mit Ruben Khestel und Magdalena Scharrer in der ARD-Mediathek
Physio Deutschland freut sich, zwei neue Videos vorzustellen, die spannende Einblicke in den Alltag und die Herausforderungen von Physiotherapeut*innen geben. Die beiden Protagonisten, Ruben Khestel und Magdalena Scharrer, Mitglieder unseres Verbandes, teilen in ihren Beiträgen ihre Erfahrungen und Gedanken zur Bedeutung von Empathie, Ganzheitlichkeit und beruflichen Herausforderungen in der Physiotherapie mit.
Ruben Khestel: Die Bedeutung der Empathie in der Physiotherapie
Ruben Khestel, Physiotherapeut und Mitinhaber einer Praxis in Heidelberg, betont in seinem Video die zentrale Rolle der Empathie in der Therapie. „Besonders wichtig finde ich die Empathie in der ersten Behandlungseinheit. Hier zeigt sich für den Patienten schnell, ob sein Gegenüber ehrliches Interesse an seinen Problemen und seiner Person zeigt oder ob er eine weitere Nummer in der Maschinerie ist,“ erklärt Ruben Khestel. „Aber auch in jeder anderen Behandlung ist Empathie unerlässlich. Wann immer mir die Patientin oder der Patient etwas mitteilt, bin ich sensibel und versuche nachzuvollziehen, wie belastend die Information für ihn und wie relevant sie für die Therapie ist.“
Ein weiteres Thema, das der 27-jährige Physiotherapeut hervorhebt, ist die Ganzheitlichkeit in der Therapie. „Ganzheitlichkeit ist unerlässlich, weil man es mittlerweile als gesichert betrachten kann, dass immense Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche bestehen. Wie beeinflusst eine Verletzung oder Einschränkungen der Mobilität die Psyche? Wie beeinflusst eine Depression den Körper? Wie spielt Ernährung oder das wichtige Thema Schlaf hier mit hinein?“ Er fügt hinzu: „Wir wollen alle relevanten Faktoren miteinbeziehen und Synergieeffekte erwirken. Hier kann auch das Feld der Nahrungsergänzung zum Einsatz kommen.“
Ruben Khestel spricht auch die Herausforderungen an, die er in seiner täglichen Arbeit erlebt. „Eine häufige Herausforderung ist, dass manche Patienten nicht in das System einer Standard-KG-Verordnung passen. Das Problem oder die Pathologie ist zum Beispiel nicht adäquat behandelbar mit 1x pro Woche 20 Minuten KG. Hier ist offene Kommunikation wichtig. Der Patient, die Patientin sollte wissen, was realistisch und machbar ist im Rahmen dieser Beispielversorgung.“
Magdalena Scharrer: Die Reise zur kompetenten und einfühlsamen Therapeutin
Magdalena Scharrer, Physiotherapiestudentin und angehende Physiotherapeutin, berichtet in ihrem Video über ihre Motivation und Ziele. „Inspiriert hat mich das Interesse am menschlichen Körper und die Bewegung sowie das enge Zusammenarbeiten mit den Patienten,“ erzählt Magdalena Scharrer. „Meine Ziele sind es, mein Examen und meinen Bachelor abzuschließen und danach ins Arbeiten zu kommen, wahrscheinlich in der Neurologie. Ich möchte nebenbei viele Fortbildungen machen, um mich irgendwann selbständig zu machen.“
Die angehende Physiotherapeutin, die an der TH Rosenheim in Bayern studiert, betont ebenfalls die Bedeutung der zwischenmenschlichen Fähigkeiten in der Physiotherapie. „Die Empathie und auch die zwischenmenschliche Interaktion sind das A und O in der Therapie. In der Behandlung muss man sich sehr gut auf den Patienten einlassen und zuhören können sowie zuversichtlich, aber auch ehrlich sein, um mit dem Patienten einen Weg erarbeiten zu können, um das Leiden so gut wie möglich zu reduzieren und auch die Motivation zu steigern. So richtig planen kann ich nicht, wie ich diese Kompetenzen einsetze, da das aus dem Inneren kommen muss und automatisch Teil der Therapie wird.“
Ihre praktischen Erfahrungen während der Ausbildung haben die 22-jährige Magdalena Scharrer tief beeindruckt. „Ich habe in der Zeit vom 2. bis 6. Semester vor meinem Examen schon insgesamt acht Monate am Patienten gearbeitet. Nach dem zweiten Semester haben wir sowohl in den Semesterferien als auch in unserem Praxissemester blockweise Praktika in allen Fachbereichen. Ich war immer wieder beeindruckt, wie sehr sich die Patienten uns Physiotherapeuten öffnen und uns so unglaublich viel Vertrauen schenken. Ich habe dabei gelernt, dass die Psyche in unserer Behandlung einen sehr großen Teil einnimmt. Man bekommt dadurch neben den körperlichen Leiden oft auch die psychischen Leiden mit. Das habe ich vor den Praxiseinsätzen nicht so sehr erwartet.“
Die Videos sind in der ARD-Mediathek zu sehen:
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