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10.05.2017

Mitgliederversammlung 2017: Wahlen des Beirats und ein erfolgreiches berufspolitisches Jahr

Am Samstag, 6. Mai 2017, fand die diesjährige Mitgliederversammlung unseres Landesverbands statt. Trotz umfassender Werbung für diese wichtigste innerverbandliche Veranstaltung fanden nur rund 40 engagierte Mitglieder den Weg nach Stuttgart.

Man sollte meinen, dass die Berufspolitik mehr Kolleginnen und Kollegen hinter dem Ofen hervorlocken kann. Schließlich geht es bei den Themen Vergütung, Schuldgeld und Akademisierung ja maßgeblich um das eigene Auskommen und die Rahmenbedingungen des eigenen beruflichen Wirkens. Dem war aber leider nicht so. Die anwesenden Kolleginnen und Kollegen waren dafür umso engagierter und machten die diesjährige Mitgliederversammlung und die anschließende, mit dem VPT gemeinsam organisierte Diskussionsrunde mit Staatssekretärin Bärbl Mielich zu einer sich lohnenden Veranstaltung.

Berufspolitisch ein erfolgreiches Jahr

Zunächst stellte Vorstandsvorsitzender Michael N. Preibsch den gemeinsamen Rechenschaftsbericht des Vorstands vor und konzentrierte sich dabei vor allem auf die wichtigen politischen Weichenstellungen, von denen wir Physiotherapeuten profitieren. „Eins ist dabei klar“, so Preibsch, „alles was wir jetzt ernten – von den Modellvorhaben zur Blankoverordnung, über die neue Preisuntergrenzenregelung bis hin zum Aussetzen der Anbindung der Gebührenverhandlungen an die Grundlohnsumme – das alles haben wir selbst mit unserer Kampagne „38,7 Prozent mehr“ ins Rollen gebracht!“

PUG-Regelung und Grundlohnsumme

Gerade bei den Vergütungsverhandlungen seien die Spielräume größer geworden, so Preibsch. Einerseits würde die Preisuntergrenzenregelung (PUG-Regelung) dafür sorgen, dass die Preise der einzelnen Kassen sich an den höchsten Preisen orientieren, die bundesweit für eine Vergütungsposition gezahlt werden. Andererseits ist die Anbindung an die Grundlohnsumme ausgesetzt, die bisher den Verhandlungsspielraum stark beschnitt. „In unseren Verhandlungen mit der IKK, BKK und Knappschaft konnten wir eine strukturelle Erhöhung von 10,6 Prozent erreichen, die Verhandlungen mit der AOK gestalten sich schwieriger“, so Preibsch. „Aber“, so der Vorsitzende weiter, „selbst wenn die AOK sich in diesem Jahr auf die Hinterbeine stellt, durch die PUG-Regelung wird auch die AOK spätestens nächstes Jahr dann nachziehen müssen.“

Arztsoftware und Regressschreiben

Ein wichtiges Thema war auch die wieder aufgeflammte Regressangst der Ärzte, die laut Preibsch in einem engen Zusammenhang mit der holprigen Einführung der neuen Arztsoftware stand. „Die Probleme mit der Software konnten nun weitestgehend zusammen mit dem GKV-Spitzenverband gelöst werden“, so Preibsch. Bezüglich der Verordnungsrückgänge steht der Vorstand in engem Kontakt und Austausch mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg.

Akademisierung und Blankoverordnungen

Ein weiteres Thema, das Preibsch in seinem Vortrag aufgriff, ist die Akademisierung. „Wir würden uns wünschen hier schon einen Schritt weiter zu sein. Durch unsere Intervention konnten wir jedoch erreichen, dass die Modellstudienphase statt auf zehn nur auf vier Jahre verlängert wurde – in der kommenden Legislaturperiode muss sich die Politik also dieses Themas annehmen!“ Einen großen Schritt weiter ist man bei der Ausweitung der physiotherapeutischen Kompetenzen. „Die Modellvorhaben zur Blankoverordnung, die der Gesetzgeber im Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG) vorgesehen hat, werden kommen. Wir Physiotherapeuten werden Therapie, Dauer und Frequenz selbst bestimmen können – das ein großer Teilerfolg auf dem Weg zum Direktzugang!“

Wahl des Beirats

Nach dem Vortrag des Landesvorsitzenden, an dessen Ende er sich bei seinen Vorstandskollegen und den Mitarbeitern bedankte, der Aussprache und der Entlastung des Vorstands standen dann erstmalig die Wahlen für den durch die neue Satzung geschaffenen Beirat an. Es wurden Anita Knauss, Edith Zeisig und Sandra Becker für das Amt vorgeschlagen und von der Mitgliederversammlung gewählt. Als Kassenprüfer werden Andreas Hecker und Manuel Greitzke die nächsten zwei Jahre tätig sein. Den ausscheidenden Aufsichtsräten Birgit Stellwag, Katja Schlungbaum, Christopher Graf, Anita Knauss und Sandra Becker wurde herzlich für ihre Tätigkeit gedankt und sowohl vom Vorstand als auch von den Regionalgruppensprechern ein Präsent überreicht.

Dank an unsere Partner

Auch in diesem Jahr wurden wir bei der Durchführung unserer Mitgliederversammlung von unseren Partnern finanziell unterstützt. In diesem Jahr waren der Versicherungsmakler confina und – zum ersten Mal – der Energielieferant meistro vor Ort, um die Mitglieder in Sachen Versicherungen, Strom und Gas zu beraten. Besonderer Dank gilt dem Abrechnungszentrum azh, das als gemeinsamer Partner von VPT und PHYSIO-DEUTSCHLAND nicht nur vor Ort für unsere Mitglieder zur Verfügung stand, sondern auch den leckeren Mittagsimbiss gesponsert hat. Vielen Dank!