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30.04.2024

PHYSIO-DEUTSCHLAND: Bundesdelegiertenkonferenz wählt, berät, beschließt und verabschiedet

Nachwahl in den Bundesvorstand, Verabschiedung einer aktuellen Resolution zum neuen Berufsgesetz, berufspolitische Meilensteine und einige Ehrungen standen am Wochenende auf der vollgepackten Tagesordnung der Bundesdelegiertenkonferenz von PHYSIO-DEUTSCHLAND in Mainz. Gastgebende Region war in diesem Jahr der Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland.

Bundesvorstand wieder komplett

Die rund 100 Delegierten aus den Regionen und Gremien von PHYSIO-DEUTSCHLAND haben mit sehr großer Mehrheit Hannah Hecker aus Baden-Württemberg und Markus Norys aus Bayern in den Bundesvorstand von PHYSIO-DEUTSCHLAND gewählt. Die beiden bringen sehr viel Erfahrung mit als Vorsitzende in ihren Landesverbänden und sie haben beide seit Jahren bundesweite Projekte maßgeblich mitgestaltet. Markus Norys beispielsweise als Sprecher der Verhandlungskommission von PHYSIO-DEUTSCHLAND und Beteiligter bei den Verhandlungen mit den Kostenträgern und Hannah Hecker beispielsweise beim Aufbau und Gestaltung der Treffpunktformate für Angestellte und Führungskräfte sowie federführend im bundesweiten Schul- und Hochschulbesuchsprojekt von PHYSIO-DEUTSCHLAND. Gemeinsam mit Andrea Rädlein bilden sie nun den Vorstand von PHYSIO-DEUTSCHLAND. Mit Andrea Rädlein als Vorsitzende und den beiden neuen stellvertretenden Vorsitzenden ist der Vorstand von PHYSIO-DEUTSCHLAND nun wieder komplett. In den nächsten Wochen stellen wir die beiden neuen Vorstandsmitglieder in ihrer neuen Rolle genauer vor und berichten über die Tätigkeitsschwerpunkte des Vorstands.

Politik muss nachbessern - Resolution zum Berufsgesetz einstimmig verabschiedet

Die Bundesdelegiertenkonferenz von PHYSIO-DEUTSCHLAND hat am Ende der Beratungen rund um das neue Berufsgesetz in der Physiotherapie einstimmig eine Resolution verabschiedet. Rund 100 Delegierte untermauern damit als höchstes Beschlussgremium des mitgliederstärksten Physiotherapieverbandes in Deutschland den dringenden Nachbesserungs- und Korrekturbedarf im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und in der Wahrnehmung zur Ausbildung in den Therapieberufen. Es geht darum, eine qualitätsorientierte Patienten*innenversorgung zu sichern und diese bedarfsorientiert weiterzuentwickeln.

Dies kann allerdings nur gelingen, wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür gegeben sind. Grundlage einer jeden Berufsausübung ist die Ausbildung, die – auf die Physiotherapie bezogen – dem medizinischen/therapeutischen Standard entsprechen und eine Weiterentwicklung möglich sein muss. Diese Voraussetzung ist durch die Inhalte des vorliegenden Vorab-Referentenentwurfs aus Sicht von PHYSIO-DEUTSCHLAND in höchstem Maße gefährdet. Unabhängig davon, dass der Entwurf viele Fragen offenlässt, enthält er eklatante Fehler, deren Korrekturen in den eigentlichen Referentenentwurf einfließen müssen. Die Resolution von PHYSIO-DEUTSCHLAND ist Grundlage weiterer Gespräche mit dem BMG und den zuständigen Fachpolitikern im Bund und in den Bundesländern. Darüber hinaus ist sie am Montag an den Presseverteiler von PHYSIO-DEUTSCHLAND versandt worden.

Blankoverordnung: Inhalte, Umsetzung und nächste Schritte beraten

Die Verhandlungen zur Blankoverordnung in der Physiotherapie für 58 Diagnosen rund um das Schultergelenk befinden sich auf der Zielgeraden. Ein echter Meilenstein in der Physiotherapie steht damit vor seiner Einführung in die Regelversorgung. Den Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in den Praxen bringt die Blankoverordnung voraussichtlich ab 1. September 2024 deutlich mehr Gestaltungsspielraum in der Behandlung der Patientinnen und Patienten. „Sobald die letzten Details und Formalien erledigt sind, informieren wir zeitnah und ausführlich über die Umsetzung der Blankoverordnung und unterstützen unsere Mitglieder dabei, die Blankoverordnung in der Praxis mit Leben zu füllen“, betont Andrea Rädlein, Vorsitzende von PHYSIO-DEUTSCHLAND.

Neugründung und Ausrichtung der inhaltlichen Arbeit

Seit Sonntag gibt es eine neue Arbeitsgemeinschaft (AG) bei PHYSIO-DEUTSCHLAND. Einstimmig hat die Bundesdelegiertenkonferenz von PHYSIO-DEUTSCHLAND der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Physiotherapie in Mental Health zugestimmt. Als Vertreterinnen der neuen AG waren Dr. Maren Haselwander und Friederike Marx anwesend. In den nächsten Tagen stellen wir die AG, ihre aktuellen Mitglieder und die ersten Aktivitäten als AG bei PHYSIO-DEUTSCHLAND hier auf der Homepage genauer vor. “Ich bin sehr froh, dass wir mit einer neuen Arbeitsgemeinschaft dieses wichtige Thema fachlich sowie berufspolitisch aufgreifen und freue mich auf die Zusammenarbeit mit allen, die sich für dieses Thema engagieren”, unterstreicht Andrea Rädlein die Wichtigkeit von Mental Health auch in der Physiotherapie.

Neben dem Berufsgesetz, der Blankoverordnung wurden zahlreiche weitere Themen inhaltlich aufgegriffen, so zum Beispiel auch die Serviceleistungen des Verbandes. Dabei ging es um PhysioGO als Existenzgründungpaket von PHYSIO-DEUTSCHLAND und ganz grundsätzlich um die Weiterentwicklung der zielgruppenspezifischen Ansprache unserer Berufsangehörigen. Denn: Ziel von PHYSIO-DEUTSCHLAND ist es, die Physiotherapie national und international weiter nach vorne zu bringen. Je mehr Mitglieder bei PHYSIO-DEUTSCHLAND dabei sind, umso mehr können wir bewirken. Deshalb sind die Perspektiven von freiberuflichen, angestellten und angehenden Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten so wichtig für die Beratungen in den Gremien des Verbandes.

Traditionell wird im Rahmen der Bundesdelegiertenkonferenz der Stein der Weisen verliehen. Wer den Preis 2024 erhalten hat, berichten wir in den nächsten Tagen ausführlich.

Verabschiedung: Ehrennadel für Ursula Cüppers-Böhle

Nach mehr als 34 Jahren in der Geschäftsführung von PHYSIO-DEUTSCHLAND verabschiedete sich Ursula Cüppers-Böhle aus der aktiven Gremienarbeit von PHYSIO-DEUTSCHLAND in den wohlverdienten Ruhestand. Andrea Rädlein würdigte ihre unermüdliche Arbeit für die Physiotherapie und den Verband in besonderer Weise. Als Nicht-Physiotherapeutin wurde Ursula Cüppers-Böhle im Beisein zahlreicher langjähriger Wegbegleiterinnen und -begleiter die Ehrennadel von PHYSIO-DEUTSCHLAND verliehen. Mit dieser Auszeichnung werden Persönlichkeiten geehrt, die sich um die deutsche Physiotherapie in besonderem Maße verdient gemacht haben. In ihrer Laudatio unterstrich Frauke Mecher, Sprecherin des Beirates und damit aller Arbeitsgemeinschaften, und ebenfalls langjährige Wegbegleiterin, den unermüdlichen, überaus kompetenten und trotzdem stets sehr zugewandten Einsatz der Geschäftsführerin.  Im Anschluss folgte eine rauschende Party mit bunten Einlagen zu Ehren von Ursula Cüppers-Böhle, bei der auch ihr Mann und ihre vier Kinder kräftig mitfeierten.

Am Ende eines intensiven und sehr kollegialen Wochenendes hat Dagmar Schlaubitz als Vorstand des gastgebenden Landesverbandes den Staffelstab der Bundesdelegiertenkonferenz an den Länderverbund Nordost übergeben. Sabine Göllner, Vorstandsmitglied im Landesverband Nordost, hat alle Delegierten sehr herzlich zur Bundesdelegiertenkonferenz 2025 nach Rostock eingeladen.